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Gustav-Adolf-Kirche

Die Gustav-Adolf-Kirche wurde 1926 im neo-barocken Baustil erbaut. Die gesamte Formgebung ist völlig symmetrisch. Die Rundungen gleichen sich spiegelbildlich. Es gab einmal zwei Zugänge; der hintere ist nunmehr zugemauert. Somit entstand der Altarraum in seiner jetzigen Gestalt.

Die evangelische Gemeinde in Ober-Mörlen ist erst um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert entstanden. Als die Kirche eingeweiht wurde, zählte die Gemeinde 150 Gemeindeglieder. Heute sind es ca. 1.100. 65 Gottesdienstbesucher finden in den Bänken Platz. Bei Bedarf werden Stühle ergänzt, so dass gut 100 Personen Platz haben.

Auf der Empore befindet sich die Orgel. Es handelt sich hierbei um eine mechanische Schleiforgel, die 1965 von der Orgelbaufirma Förster & Nicolaus erbaut wurde. Sie hat fünf Register auf einen Manual und Pedal.

Im Glockenturm befinden sich zwei Glocken. Die zweite wurde erst 2001 in Sinn bei Herborn gegossen. Anlass war die 75-Jahr-Feier der Kirche. Eine Glocke wurde im 2. Weltkrieg der Kirchengemeinde geraubt und eingeschmolzen.

1992 wurde die Kirche außen und innen völlig grundsaniert. Ein neues Dach aus Naturschiefer wurde ebenso aufgebracht wie ein neuer Außen- und Innenputz. Eine neue Heizungsanlage, die mit dem Gemeindehaus verbunden ist, löste die alten Öfen ab, von denen noch einer in der Kirche steht.

Die Gestaltung von Altar, Taufbecken und Kanzel stammt ebenfalls aus 1992 und wurde vom ortsansässigen Kunstschlosser Michael Bentele und dem Butzbacher Steinmetz Buß nach Entwürfen von Pfarrer Jürgen Rump und Architekt Klaus Merkel geschaffen. Die Materialien sind Sandstein und Messing. Die Taufschale aus Silber ist eine Stiftung des Gustav-Adolf-Frauenvereins Bad Nauheim von 1936.

Das moderne Mosaikkreuz stammt aus den 1970er Jahren und kann heute von zwei Scheinwerfen angestrahlt werden. Somit entsteht ein Schattenwurf, der die drei Kreuze von Golgatha symbolisieren soll. Auch diese Idee stammt von Pfarrer Rump und wurde bei der Renovierung 1992 umgesetzt.

Heute ist ein lichtdurchfluteter, heller Gottesdienstraum entstanden, der die Gottesdienstbesucher freundlich empfängt.

Bleibt noch die Frage: Wer ist der komische Mann auf dem Bild neben dem Kircheneingang? Das Bild zeigt den Schwedenkönig Gustav Adolf, nach dem die Kirche benannt ist. Gustav Adolf war ein Verfechter des protestantischen Glaubens und kämpfte im Zeitalter der Reformation, also vor gut 500 Jahren, gegen die katholischen Truppen, die im Rahmen der Gegenreformation das Land rekatholisieren wollten.

Die Behänge an Kanzel und Altar nennt man Antependien. Sie werden dem Kirchenjahr entsprechend in den jeweils zugeordneten Farben gewechselt. Die Mehrzahl der Sonntage hängen grüne oder lila -farbene Behänge.

In der Mitte des Altars liegt die Bibel. Sie ist im Jahr 2017, dem 500. Jubiläumsjahr der Reformation, erneuert worden. Jeden Sonntag liest ein Kirchenvorsteher aus dieser Bibel die Schriftlesung vor.


Verfasser: Pfarrer i.R. Jürgen Rump

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